Fundview.de Interview mit unserem unserem Managing Director und Co-Founder Sebastian Liebscher
Das Magazin fundview.de hat ein lesenswertes Interview mit unserem Managing Director und Co-Founder Sebastian Liebscher geführt.
Gründer von Beratungsboutique mit Krypto-Fokus: „Viele Asset Manager sind inzwischen hellhörig geworden“
Durch das eWpG und die MiCa-Verordnung hat eine Disruptionswelle das Wertpapiergeschäft erfasst. Inzwischen seien auch viele Finanzdienstleister hellhörig geworden und würden sich mit Themen wie der Tokenisierung beschäftigen. Hier will Sebastian Liebscher, Gründer der Beratungsboutique FinPlanet, unterstützen. Einer der Kunden ist beispielsweise die V-Bank.
Die Investment-Welt ist im Wandel: Mit dem elektronischen Wertpapiergesetz (eWpG), der Verordnung über Kryptofondsanteile und dem DLT-Pilot-Regime hat eine Disruptionswelle das Wertpapiergeschäft erfasst. Eine Disruptionswelle, auf die sich auch Finanzdienstleister einstellen und darauf anpassen müssen. „Viele Finanzdienstleister wie Banken und Asset Manager sind inzwischen hellhörig geworden und setzen sich nun mit Themen wie Tokenisierung auseinander“, sagt Sebastian Liebscher, Gründer der Beratungsboutique FinPlanet, im Gespräch mit Fundview.
Genau hier unterstützt FinPlanet Banken und Kapitalverwaltungsgesellschaften seit der Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen im Adaptions-Prozess. „Ähnlich wie bei Kryptowährungen entstehen nun im Bereich der Kryptowertpapiere neue Geschäftsopportunitäten und somit neue Ökosysteme und Partnerschaften“, sagt Liebscher und fügt hinzu: „Unsere Kunden profitieren von unseren Marktkenntnissen und unserer langjährigen Erfahrung bei der Analyse, der Entwicklung und Optimierung von Operating Models. Wir geben dabei unsere Expertise aus erster Hand an die Kunden weiter.“
Viele große Finanzinstitute stellen sich derzeit die strategische Frage: make, buy or partner. Es muss für große Häuser aber nicht immer der beste Weg sein, alle Einheiten und Prozesse selbst aufzubauen. „Jedoch sollte bei potenziellen strategischen Beteiligungen oder Unternehmenskäufen, neben dem Produktanforderungen immer die Regulatorik und das Team des Zielinvestments berücksichtigt werden. FinTechs sind in der Regel sehr Tech-getrieben und haben somit ohnehin ein eher komplexeres Geschäftsmodell. Die Einhaltung regulatorischer Anforderungen ist oftmals Nebensache oder wird teilweise falsch bewertet“, sagt Liebscher.
Zudem herrsche oftmals eine hohe Fluktuation, was die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen zusätzlich erschwere. „Deshalb raten wir größeren Kunden in Unternehmenstransaktionen mit FinTechs immer dazu, zuvor eine ausreichende Analyse auf Basis der Verzahnung von Regulatorik und Produkt durchzuführen. Hierzu benötigt es ein Team, dass genau diese Themen aus der Praxis kennt. Wir begleiten bereits einige Transaktionen und werden in Zukunft diesen Geschäftsbereich noch stärker ausbauen. Wir haben bereits einige Anfragen von Venture-Capital-Gebern und kleineren M&A-Boutiquen erhalten, gewisse Bereiche in der Due Diligence zu übernehmen“, sagt Liebscher.
Ganzheitliche Beratung dank großer Expertise
Bei den FinTechs würde es vor allem zwei Typen geben. Einmal diejenigen, die die Regulatorik verstanden haben und regulatorische Anforderungen fest in ihre eigene Organisation verankert haben. Diese streben in der Regel ein gesundes und nachhaltiges Wachstum an und kommunizieren dies von Anfang an klar an ihre Kapitalgeber. Andere FinTechs fokussieren sich auf starkes Wachstum, sind eher produkt- und marktgetrieben und würden die Regulatorik oftmals stark vernachlässigen. Das führe zu späteren Überraschungen, vor allem auf der Investoren-Seite.
Aber: „Inzwischen ist die Branche an einem Wendepunkt angekommen. Auch viele traditionelle Banken und Asset Manager haben Innovations-Teams aufgebaut und sind jetzt von der reinen Planung in die konkrete Umsetzung von Projekten übergegangen“, sagt Liebscher und fügt relativierend hinzu: „Dennoch sehen wir auch, dass sich einige Finanzdienstleister aktuell noch immer zu sehr auf das Bestandsgeschäft fokussieren und Chancen durch die neu geschaffenen rechtlichen Rahmenbedingungen oftmals links liegen lassen.“
Dabei seien die regulatorischen Rahmenbedingungen dank eWpG, der KryptoFAV, dem DLT-Pilot-Regime und der MiCA-Verordnung vorhanden und sind echte Innovations-Treiber. Die Grundlagen seien in Deutschland und Europa zweifelsfrei positiv. „Dadurch könnte Europa eine führende Rolle im Hinblick auf digitale Assets und Finanzmarktinfrastruktur der Zukunft übernehmen. Der Nährboden dafür ist gut und die Hemmschwelle muss jetzt auch bei den Unternehmen überwunden werden“, sagt Liebscher, der seit Unternehmensgründung 22 Kunden aus fünf Nationen mit einem Team aus aktuell acht Personen betreut. Bis Jahresende soll das Team weiter ausgebaut werden.
Einer der Kunden der Beratungsboutique, die zum einen große traditionelle Finanzinstitute wie beispielsweise Banken, Wertpapierinstitute, Börsen oder Kapitalverwaltungsgesellschaften beim Aufbau oder der Skalierung blockchain-basierter Geschäftsmodelle unterstützt, ist die Münchner V-Bank. Das Gründerteam von FinPlanet verfügt bereits über langjährige Erfahrung in leitenden Positionen in Banken und Börsen. Liebscher und Maximilian Ludwig haben das Kryptogeschäft für das Bankhaus von der Heydt aufgebaut. Dirk Sturz hat als CEO die Börse Stuttgart Digital Exchange an den Markt gebracht. Darüber hinaus wurde ein starkes Team mit ehemaligen Bankern, FinTech-Gründern und IT-Experten geformt, um ganzheitlich zu beraten.
Autor Originalartikel: Tim Habicht · 31.07.2023
Quelle zu dem Artikel: Gründer von Beratungsboutique mit Krypto-Fokus: „Viele Asset Manager sind inzwischen hellhörig geworden“ (fundview.de)